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Trockenheit ist schuld! Wälder stehen vor kritischer Phase

Trockenstress im Wald erhöht die Gefahr für Borkenkäfer-Befall. Doch trotz der vielen Wochen ohne Regen geht es den Bäumen nach Einschätzung einer Expertin gut. Die kritische Phase kommt erst noch.

Old beech trees in the Reinhardswald
Ein Buchenwald (Symbolbild)
(Getty Images)

Für den Wald in Baden-Württemberg regnet es genau zur rechten Zeit. "Es ist gut,dass der Regen jetzt kommt",sagte Andrea Hölscher von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg in Freiburg.

Trotz wochenlanger Trockenperiode sei die Lage davor zwar nicht besorgniserregend gewesen,erklärte die Fachfrau. Die Blätter seien noch nicht überall ausgetrieben,der Wasserbedarf sei daher nicht so groß gewesen.

Eine noch längere Zeit ohne Niederschlag wäre aber kritisch gewesen. Gerade im späten Frühjahr und im Frühsommer bräuchten die Wälder viel Wasser.

Wasservorräte waren gut

Die FVA hat Messstellen im ganzen Land verteilt. In mehreren Abständen teils bis in 1,80 Meter Tiefe wird hier laut Hölscher regelmäßig kontrolliert,ob und wie leicht verfügbar Wasser ist. Dort sei auch vor dem Regen genügend Bodenwasser vorhanden gewesen,sagte sie.

Die Wasservorräte seien dank des regenreichen Vorjahres gut gewesen,sagte Hölscher. "Es war genug Bodenfeuchte da."Es habe an den Messstellen keine Schäden gegeben. Auch die Baumkronen hätten noch vital ausgesehen.

Forschung zum "Wasserspeicher Wald"

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Der Wald ist ein guter Wasserspeicher,wie die Expertin erklärte. Das Klima zwischen den hohen Bäumen sei in der Regel besser,die Temperatur nicht so hoch wie im Freiland,es gebe Beschattung und Verdunstungsschutz.

Beim Projekt "Wasserspeicher Wald"forscht die FVA noch genauer hierzu. Es geht unter anderem darum,mehr über Zwischenspeicherung und Versickerung von Oberflächenwasser im Wald zu erfahren. Zu aktuellen Herausforderungen zählt den Angaben zufolge,die Gefahr von Hochwasser und Erosion zu verringern und die Bodenfeuchte in Waldbeständen zu verbessern.

Borkenkäfer-Gefahr

Mit Trockenheit steigt in den Wäldern auch die Gefahr von Befall durch Borkenkäfer. Die Tiere fliegen ab Mitte bis Ende April in der Regel zu Tausenden aus,um sich fortzupflanzen. Dafür bohren sie sich in die Rinde von nahe gelegenen Bäumen und legen dort Gänge für den Nachwuchs an.

Die Larven ernähren sich von der Bastschicht,die für den Transport von Wasser und Nährstoffen im Baum entscheidend ist. Befallene Bäume sterben oft ab.

"Jedoch lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen,ob,wann und wie stark es in dieser Vegetationsperiode zu einem befallsfördernden Trockenstress der Bäume kommen wird",hatte FVA-Borkenkäferexperte Markus Kautz vor kurzem mitgeteilt. Die Populationsdichte der Schädlinge sei vielerorts im Südwesten rückläufig,regional allerdings noch auf hohem Niveau.

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