
Theo geht einer Tätigkeit nach,die für eine gewöhnliche landwirtschaftliche Arbeitskraft Rückenschmerzen bedeuten könnte,weil diese sich dabei ständig bücken müsste:Der Roboter prüft stundenlang in Tulpenfeldern in den Niederlanden,ob sich dort kranke Blumen befinden. Er ist eine Hightech-Waffe,um im Frühling eine Pflanzenkrankheit aus den blühenden Feldern fernzuhalten.
Theo fuhr am Dienstag bei Wind durch Reihen von zweifarbigen gelb-roten Tulpen. Dabei schaute er sich jede Blume an. Wo es nötig war,zerstörte er die von Krankheit befallenen Blumenzwiebeln,um ein Pflanzenvirus einzudämmen.
45 Roboter sind in Blumenfeldern unterwegs
Das Virus beeinträchtigt das Tulpenwachstum und die Entwicklung der Blumen. Dadurch entstehen kleinere und schwächere Tulpen. Auch die Tulpenzwiebel selbst wird geschwächt,wodurch die Blüte verhindert wird.
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Kurz vor dem Höhepunkt der Tulpensaison und dem damit verbundenen Anstieg der Touristenzahlen in den Niederlanden sind im Land 45 Roboter in Blumenfeldern unterwegs,um zu versuchen,das Pflanzenvirus aufzuhalten. Zuvor mussten diese Arbeit Menschen verrichten,wie der Tulpenbauer Allan Visser sagte.
Nach Herstellerangaben kostet der Roboter 185 000 Euro
Für den Preis des Roboters könnte man "einen sehr schönen Sportwagen kaufen",berichtete Visser. "Aber ich ziehe es vor,den Roboter zu haben,weil ein Sportwagen nicht die kranken Tulpen aus unserem Feld entfernt. Ja,er ist teuer,aber es gibt immer weniger Menschen,die die kranken Tulpen wirklich erkennen können."Nach Herstellerangaben kostet der Roboter 185 000 Euro.
So schnell wie ein Sportwagen ist Theo bei weitem nicht:Der Roboter rollt mit einer Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde durch Blumenfelder. Er hält dabei Ausschau nach roten Streifen,die sich auf den Blättern infizierter Blumen bilden.
Beeindruckende Roboterleistung
"Er hat vorne Kameras und macht Tausende Fotos von den Tulpen",beschrieb Visser das Vorgehen. "Dann stellt er anhand seines KI-Modells fest,ob die Tulpe krank ist oder nicht."Das Ganze sei "Präzisionslandwirtschaft".
Erik de Jong vom Herstellerunternehmen H2L Robotics sagte,mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz könnten die Roboter kranke Blumen finden. Genaue GPS-Koordinaten trügen dazu bei,dass die Roboter die Blumen ausfindig machen könnten,die zerstört werden müssten. "Das Herz der Maschine ist das Wissen,das wir in das KI-Modell einfließen lassen",sagte de Jong. "Das Wissen stammt von Tulpen-Bauern."
Der Roboter Theo auf der Pflanzenfarm WAM Pennings nahe der Nordseeküste hat seinen Namen von Theo van der Voort,einem Mann,der früher nach kranken Pflanzen Ausschau hielt und nach 52 Jahren dieser Tätigkeit in den Ruhestand ging. Van der Voort zeigte sich von der Roboterleistung beeindruckt. "Er ist fantastisch. Er sieht genauso viel wie ich sehe."