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Tiere

Zwei Fadenwürmer überlebten 46.000 Jahre im Permafrost

HANDOUT - 26.07.2023,---,-:Ein Fadenwurm (Panagrolaimus kolymaensis,weiblich) auf einem Rasterelektronenbild (nur schwarz-weiß). Fadenwürmer können 46 000 Jahre im Permafrost überdauern und sich danach wieder vermehren. (zu dpa "Fadenwürmer aus Permafrost nach 46 000 Jahre aufgetaut - sie leben") Foto:A. V. Tchesunov/A. Shatilovich/Institute of Physicochemical and Biological Problems in Soil Science RAS/dpa - ACHTUNG:Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits:Alexei V. Tchesunov und Anastasia Shatilovich/Institute of Physicochemical and Biological Problems in Soil Science RAS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Elektronenmikroskopaufnahme eines Fadenwurms,der nach 46.000 Jahre im Permafrost wiederbelebt wurde.

Ein Forscherteam belebte zwei Fadenwürmer wieder,die 46.000 Jahre im Permafrost eingefroren waren. Danach vermehrten sie sich - die Wissenschaftler fanden heraus,wie das möglich ist.

S​pezieller Zucker schützt vor Tod

Diese skurrile Neuigkeit untersuchte ein Team um Teymuras Kurzchalia vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden. Die Würmer produzieren einen speziellen Zucker und bilden eine Dauerlarve,wie das Team in der Fachzeitschrift "Plos Genetics"schreibt. Es entdeckte zudem,dass die Fadenwürmer,die im dauerhaft gefrorenen Boden Sibiriens gefunden worden waren,einer bisher unbekannten Art angehören.

"Unsere Forschung zeigt,dass Fadenwürmer Mechanismen entwickelt haben,die es ihnen ermöglichen,ihr Leben über geologische Zeiträume hinweg zu erhalten",werden Kurzchalia und sein damaliger MPI-Kollege Vamshidhar Gade in einer Mitteilung des Dresdner MPI zitiert.

F​adenwürmer vermehrten sich nach Wiederbelebung

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Forscher des Instituts für physikalisch-chemische und biologische Probleme der Bodenkunde (RAS) in Russland hatten 2018 im Nordosten Russlands,am Fluss Kolyma,Bodenproben aus dem Permafrost genommen. Im Labor gelang es ihnen,zwei Fadenwürmer (Nematoden) wiederzubeleben,die sich anschließend auch vermehrten,da bei diesen Tieren auch die ungeschlechtliche Vermehrung möglich ist. Analysen des umliegenden Pflanzenmaterials mit der Radiokarbon-Methode ergaben,dass sich die Würmer rund 46 000 Jahre im Permafrost befunden hatten.

N​eue Art entdeckt

Kurzchalia und Kollegen erforschten schon länger einen anderen Fadenwurm und taten sich mit den russischen Forschern zusammen,um mehr über die Überlebensfähigkeit der Würmer herauszufinden. Eine genetische Analyse erbrachte,dass der Wurm aus dem Eis zu keiner bekannten Art gehörte. Die Forscher nannten die neue Art "Panagrolaimus kolymaensis",nach dem Fluss,an dem ihre ersten Vertreter gefunden worden waren. Das Wurmgenom verglichen sie dann mit dem von Caenorhabditis elegans,einem gut untersuchten Fadenwurm. Sie analysierten insbesondere die Gene,die daran beteiligt sind,C. elegans ins Stadium der Dauerlarve zu überführen:Fast alle diese Gene fanden sich auch bei Panagrolaimus kolymaensis.

M​echanismus des Überlebens gefunden

Die Biologen klärten auch einen Mechanismus auf,der das Überleben bei Minusgraden möglich macht:Beide Fadenwurmarten reagieren auf eine leichte Austrocknung mit dem Auflösen ihrer Fettreserven und der Produktion des Zuckers Trehalose. In diesem Zustand können sie eine starke Austrocknung und ein anschließendes Einfrieren überstehen.

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