
Vier Mitglieder der derzeitigen ISS-Besatzung müssen bei ihrer Rückkehr zur Erde auf die Bordtoilette ihrer SpaceX-Kapsel verzichten - die ist nämlich defekt. Nasa-Astronautin Megan McArthur bezeichnete die Aussicht auf einen Flug in Windeln am Freitag als „suboptimal“,fügte aber schnell hinzu,dass ein Aufenthalt im Weltraum „voller kleiner Herausforderungen“ sei,die gemeistert werden müssten. „Das ist bloß eine mehr,um die wir uns in unserer Mission kümmern müssen. Wir machen uns deswegen keine großen Sorgen.“
20 Stunden in der SpaceX-Kapsel
McArthur und ihre Kollegen sollen nach Entscheidung der Verantwortlichen auf der Erde am Sonntag zur Erde zurückfliegen. Sie und die drei weiteren Crewmitglieder sollen bis zur geplanten Landung am Montag 20 Stunden in der SpaceX-Kapsel verbringen.
Deutscher fliegt frühestens Mittwoch ins All

Der Flug der Nachfolgebesatzung mit dem deutschen Astronauten Matthias Maurer war wegen schlechten Wetters und eines gesundheitlichen Problems eines der Besatzungsmitglieder verschoben worden – nun wird es frühestens Mittwoch. Auch deren Kapsel hatte Probleme mit der Bordtoilette,die aber im Gegensatz zu der im Orbit repariert werden konnte. Für die Nachfolgebesatzung peilte SpaceX einen Start des Raumfluges frühestens Mittwochnacht an.
Mit McArthur werden der französische Astronaut Thomas Pesquet,der Japaner Akihiko Hoshide und der Amerikaner Shane Kimbrough zur Erde zurückkehren. Auf der ISS bleiben ein Amerikaner und zwei russische Besatzungsmitglieder.
Start von Cape Canaveral
Mit Maurer soll erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All fliegen. Gemeinsam mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn,Raja Chari und Kayla Barron soll der 51 Jahre alte Saarländer vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus zur Raumstation ISS starten.
Zahlreiche Experimente geplant
Maurer wäre mit dem Flug der zwölfte Deutsche im All,der vierte auf der ISS und der erste,der mit einem „Crew Dragon“ dorthin geflogen ist. Auf der ISS soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Esa-Astronaut im All gewesen.