
Das Hochwasser macht den Menschen weiterhin vielerorts schwer zu schaffen. In Sachsen-Anhalt zieht die Bundeswehr ihren Einsatzbeginn wegen aufgeweichter Deiche nun vor.
Damit startet der Einsatz an diesem Freitag. Die Soldaten seien auf dem Weg,die Arbeit werde spätestens ab Mittag aufgenommen,sagte eine Sprecherin der Bundeswehr am Morgen der Deutschen Presse-Agentur. Den Angaben zufolge sollen die Soldaten zunächst bis zum 14. Januar im Hochwassergebiet helfen.
150 Soldaten im Deich-Einsatz
Die Deiche seien sichtbar durchweicht,deshalb müsse eine Stabilisierung vorgenommen werden,sagte die Sprecherin. Ursprünglich war am Donnerstag ein Amtshilfeantrag des Landkreises bewilligt worden,der vorsah,dass 150 Soldaten ab dem 8. Januar für eine Woche beim Befüllen und Verteilen von Sandsäcken helfen.
Katastrophenfall bei Helme
Weil der Fluss Helme stark über die Ufer getreten war,hatte der Landkreis am 30. Dezember den Katastrophenfall ausgerufen. Den Angaben zufolge waren Anfang des Jahres rund 500 vom Landkreis koordinierte Helferinnen und Helfer im Einsatz. Hinzu kommen demnach mehrere Hundert zivile Freiwillige.
Bedroht von den Wassermassen im Landkreis Mansfeld-Südharz sind mehrere Orte entlang der Helme,unter anderem Oberröblingen,Berga,Thürungen oder Martinsrieth. Die Helme fließt von Thüringen in die Talsperre Kelbra,anschließend weiter durch Mansfeld-Südharz und bei Mönchpfiffel-Nikolausrieth dann wieder nach Thüringen.
Niedersachsen mit hoher Überschwemmungsgefahr
Zahlreiche Pegelstände an Flüssen in Niedersachsen liegen weiter bei der höchsten Meldestufe. Das bedeutet,dass die Gefahr besteht,dass es zu größeren Überschwemmungen kommt. Nach der Übersicht des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft,Küsten- und Naturschutz sind Orte an der Weser,Aller,Leine,Hunte,Hase,Fuhse,Schunter und Oker betroffen.
Überflutungen in Bayern möglich
Auch die Hochwassersituation im Norden und Osten Bayerns bleibt kritisch. Die Dauerregenwarnungen wurden am Donnerstagabend zwar aufgehoben,wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) mitteilte. Damit erreiche die nordbayerische Hochwasserlage ihren Höhepunkt - sie bleibe in den Gebieten nördlich der Donau aber angespannt.

Am Donnerstagabend stieg der Pegelstand des Flusses Regen an der Meldestelle der oberpfälzischen Stadt Cham wieder an. Damit besteht erneut die Gefahr,dass Grundstücke oder Keller überflutet werden könnten oder Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssten,wie aus Daten des Wasserwirtschaftsamts Regensburg hervorgeht. Der Fluss habe den Grenzwert von 195 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt überschritten - damit sei die sogenannte Meldestufe drei wieder erreicht. Der Pegelstand in Cham war etwa 24 Stunden zuvor erst zurück auf die Meldestufe 2 gesunken.
Fulda erreicht Meldestufe 2
Der Pegelstand der Fulda ist in der Nacht zum Freitag an der Meldestelle der nordhessischen Gemeinde Guxhagen im Schwalm-Eder-Kreis stark angestiegen. Damit besteht laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz,Umwelt und Geologie (HLNUG) in dem Gebiet die Gefahr von Überflutungen von Grundstücken,Kellern und leichten Verkehrseinschränkungen. Damit sei die Meldestufe 2 erreicht - die Tendenz sei steigend.
Hochwasserlage in Hessen entspannt sich leicht
Am meisten vom Hochwasser in Hessen betroffen waren am Donnerstag nach wie vor Fulda,Lahn,Eder und Kinzig und deren Zuflüsse. In den kommenden Tagen dürfte der Main stärker in den Blickpunkt rücken:Das HLNUG ging davon aus,dass der Fluss an den Pegeln Klein-Krotzenburg,Frankfurt-Osthafen und Raunheim an diesem Freitag die Meldestufe 1 erreicht und Uferbereiche überschwemmen wird.
Am Donnerstagmittag wurde an keinem Pegel in Hessen mehr die höchste Meldestufe 3 erreicht. Die zweithöchste Stufe wurde unter anderem an mehreren Orten an der Fulda sowie an der Kinzig in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) und entlang der Lahn erreicht. Insgesamt wurden an 36 Pegeln Meldestufen überschritten.
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